Mord und Raub auf einmal! Am Ende konnten Hansen und Stadler zwischen diebischen Angestellten und erbitterten Geschäftspartnerinnen doch die richtige Spur finden.
## Mord und Raub auf einmal! Am Ende konnten Hansen und Stadler zwischen diebischen Angestellten und erbitterten Geschäftspartnerinnen doch die richtige Spur finden.
**Rosenheim – Eine Idylle trügt. Unter dem strahlenden Himmel Oberbayerns, wo sich die Alpen majestätisch erheben und der Chiemsee friedlich glitzert, brodelt es oft genug unter der Oberfläche. Diesmal kochte die Stimmung hoch im traditionsreichen Rosenheimer Hotel “Kaiserhof”, als nicht nur ein Mord, sondern auch ein dreister Raub die beschauliche Routine jäh unterbrach. Die Kommissare Hansen und Stadler standen vor einem Fall, der ihre gesamte Erfahrung und Menschenkenntnis fordern sollte – ein Fall, der tiefe Abgründe in vermeintlich soliden Geschäftsbeziehungen und zwischenmenschlichen Bindungen offenlegte.**
Der Morgen begann wie jeder andere im “Kaiserhof”. Doch die Ruhe wurde brutal gestört, als die Leiche des angesehenen Hoteliers, Konrad Meier, im Weinkeller aufgefunden wurde. Ein Stich ins Herz, ausgeführt mit einem edlen, aber tödlichen Tafelmesser, hatte sein Leben ausgelöscht. Gleichzeitig mit dem Mord musste festgestellt werden, dass aus dem Safe im Büro Meiers eine beträchtliche Summe Bargeld verschwunden war – eine Summe, die für die geplante Renovierung des Hotels bestimmt war. Mord und Raub, Hand in Hand, präsentierten Hansen und Stadler vor eine scheinbar unlösbare Aufgabe.
Die ersten Verdächtigen waren schnell gefunden. Da war zunächst die junge, ehrgeizige Hotelfachfrau Julia Berger, die seit kurzem im “Kaiserhof” angestellt war. Sie hatte den Toten als erste gefunden und wirkte sichtlich mitgenommen. Doch ihre Nervosität und die Tatsache, dass sie in finanziellen Schwierigkeiten steckte, machten sie schnell zu einer Person von Interesse. Hatte sie, angelockt vom schnellen Geld, den Mord begangen und den Safe ausgeräumt?

Ein weiterer Verdächtiger war der Buchhalter des Hotels, Herr Eberl. Ein stiller, zurückhaltender Mann, der jedoch seit Jahren im Betrieb arbeitete und alle finanziellen Details kannte. Seine Buchführung wies Unregelmäßigkeiten auf, kleine Beträge, die über einen längeren Zeitraum abgezweigt wurden. War Meier ihm auf die Schliche gekommen und hatte ihn konfrontiert? War der Mord ein Verzweiflungsakt, um die eigene kriminelle Energie zu vertuschen?
Doch die emotionalste und zugleich komplexeste Spur führte zu Elisabeth Kramer, der Geschäftspartnerin des Toten. Die beiden führten den “Kaiserhof” gemeinsam, doch seit einiger Zeit herrschte dicke Luft zwischen ihnen. Es gab Streitigkeiten über die zukünftige Ausrichtung des Hotels. Meier wollte modernisieren und neue Zielgruppen ansprechen, während Kramer an den traditionellen Werten festhalten wollte. Die Differenzen hatten sich so zugespitzt, dass Kramer offen über eine Trennung nachdachte. War die Partnerschaft wirklich nur geschäftlicher Natur? Hatte eine verletzte Eitelkeit oder gar tiefere Gefühle zu dieser Eskalation geführt?
Hansen, mit seiner ruhigen, analytischen Art, und Stadler, mit seinem unkonventionellen Vorgehen und seinem untrüglichen Instinkt, tauchten tief in das Geflecht aus Lügen, Geheimnissen und verletzten Gefühlen ein. Sie befragten Angestellte, Stammgäste und Familienmitglieder. Sie suchten nach Motiven, nach Alibis und nach dem kleinsten Beweis, der Licht ins Dunkel bringen könnte. Die Ermittlungen führten sie in die verborgenen Winkel des “Kaiserhofs”, in die privaten Wohnungen der Angestellten und sogar zu einer verlassenen Weinkellerei in der Nähe des Chiemsees.
Besonders Elisabeth Kramer offenbarte ein kompliziertes Innenleben. Ihre Trauer um den toten Geschäftspartner wirkte aufrichtig, doch unter der Oberfläche brodelte die Angst vor den finanziellen Folgen des Mordes. Der “Kaiserhof” stand ohne Meier vor dem Aus. War sie bereit, alles zu tun, um das Hotel zu retten, auch wenn das bedeutete, unschuldig zu erscheinen, während sie in Wahrheit selbst die Strippen zog?
Die Wendung kam, als Stadler durch Zufall auf einen winzigen Kratzer an der Geldbörse von Julia Berger aufmerksam wurde. Ein Kratzer, der perfekt zu einem Beschlag am Tresor im Büro Meiers passte. Konfrontiert mit diesem Beweis, brach die junge Hotelfachfrau zusammen. Sie gestand den Raub, beteuerte aber, mit dem Mord nichts zu tun zu haben. Sie hatte nur die Gunst der Stunde nutzen wollen, um ihre Schulden zu begleichen. Das Geld hatte sie versteckt, um es später unauffällig abzuheben.
Doch wer hatte dann Konrad Meier getötet? Der Fokus der Ermittlungen verlagerte sich zurück auf Elisabeth Kramer. Hansen und Stadler entdeckten, dass sie heimlich eine Lebensversicherung auf Meier abgeschlossen hatte – eine Versicherung, die im Falle seines Todes eine beträchtliche Summe an sie auszahlen würde. Konfrontiert mit diesem Beweis, versuchte Kramer, sich herauszureden, doch ihre Argumente wirkten fadenscheinig.
Der entscheidende Hinweis kam von einer unerwarteten Quelle: Frau Stockl, die unermüdliche und allwissende Sekretärin des Kommissariats, hatte einen alten Zeitungsartikel gefunden, der die Verbindung zwischen Meier und Kramer in einem ganz neuen Licht darstellte. Die beiden waren vor vielen Jahren ein Paar gewesen, bevor Meier Kramer für eine andere Frau verlassen hatte. Eine verlassene Liebe, die über die Jahre in Hass umgeschlagen war?
In einem dramatischen Verhör gestand Elisabeth Kramer schließlich die Tat. Sie hatte Meier zur Rede stellen wollen, es war zu einem heftigen Streit gekommen, und im Affekt hatte sie zum Messer gegriffen. Sie hatte gehofft, den Mord als Raubmord zu tarnen, um von sich abzulenken. Doch Hansen und Stadler, mit ihrer Hartnäckigkeit und ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, hatten die Wahrheit ans Licht gebracht.
Der Fall “Kaiserhof” zeigte einmal mehr, dass hinter der glänzenden Fassade des Erfolgs oft tiefe Abgründe lauern. Er offenbarte die zerstörerische Kraft von Eifersucht, Gier und verletzter Liebe. Und er bewies erneut, dass Hansen und Stadler, trotz ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten und Arbeitsweisen, ein unschlagbares Team sind, das auch die kompliziertesten Fälle lösen kann. Die Ruhe kehrte zurück nach Rosenheim, aber die Erinnerung an den Mord und den Raub im “Kaiserhof” wird noch lange nachhallen – eine Mahnung, dass die Idylle trügt und dass das Böse oft näher ist, als man denkt.