Die Rosenheim Cops In Rosenheim wird der gefeierte Chorleiter Tilmann Haubig, der gerade mit seinem Chor in Verona einen Preis gewonnen hat, tot aufgefunden.
„Ein tödlicher Chor der Geheimnisse: Der Fall Haubig erschüttert Rosenheim“
Von unserem Rosenheim-Korrespondenten
Rosenheim – Die malerische Idylle der oberbayerischen Stadt ist an diesem trüben Morgen nur noch eine dünne Fassade. Unter der goldschimmernden Kuppel der St.-Nikolai-Kirche, wo sonst die harmonischen Klänge des preisgekrönten Rosenheimer Kammerchors widerhallen, herrscht nun eisiges Schweigen. Tilmann Haubig (54), der gefeierte Chorleiter, der erst vor drei Tagen mit seinem Ensemble in Verona den begehrten Golden Voice Award entgegennahm, wurde heute Morgen tot in den Proberäumen aufgefunden. Die Polizei spricht von einem „gewaltsamen Tod“, doch die genauen Umstände bleiben rätselhaft. Und während die Ermittler um Hauptkommissarin Hanna Engelhardt (48) und ihr Team die ersten Spuren sichern, wird eines schnell klar: In Rosenheim hat jemand einen teuflischen Plan ausgeheckt – und die Wahrheit wird Familien zerreißen, Freundschaften zerstören und eine ganze Stadt in Atem halten.
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### Ein Triumph mit bitterem Nachgeschmack
Noch am Sonntagabend war Tilmann Haubig der strahlende Mittelpunkt eines rauschenden Empfangs im Rosenheimer Rathaus. Der Golden Voice Award, eine der höchsten Auszeichnungen der europäischen Chorszene, war der Höhepunkt seiner 20-jährigen Karriere. „Das ist nicht nur mein Erfolg, das ist der Erfolg eines ganzen Teams“, hatte er in seiner Dankesrede gerufen, während die Tränen seiner Frau Sophie (46), einer ehemaligen Opernsängerin, die nach einer Stimmlippen-OP nie wieder auf die Bühne zurückkehrte, über die Wangen liefen. Doch hinter den Lächeln der Feiergesellschaft lauerte bereits der Abgrund.
Denn Haubig war nicht nur ein begnadeter Musiker – er war auch ein Mann mit dunklen Geheimnissen. Wie Kommissar Michael „Mimi“ Mayer (50) in ersten Befragungen herausfand, hatte der Chorleiter in den letzten Wochen anonyme Drohbriefe erhalten. „Du wirst bezahlen für das, was du getan hast“, stand in schräger Schrift auf dem letzten Schreiben, das nur Tage vor der Abreise nach Verona in seinem Briefkasten landete. Wer wusste von diesen Briefen? Und warum schwieg Haubig?
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### Ein Chor voller Verdächtiger
Die Ermittler stoßen schnell auf ein Netz aus Eifersucht, Neid und alten Wunden, das sich um den Chor spinnt:
1. Sophie Haubig – Die gebrochene Diva
Die einst gefeierte Sopranistin gab ihre Karriere für ihren Mann auf – oder vielmehr: Sie wurde von ihm dazu gedrängt. „Tilmann sagte immer, ich solle mich um die Kinder kümmern. Dass seine Karriere wichtiger sei“, flüsterte sie mit brüchiger Stimme in ihrem ersten Verhör. Doch seit kurzem hatte sie heimlich wieder Gesangsstunden genommen. Ein Nachbar bestätigte, sie in der Nacht des Mordes „wie eine Furie“ aus dem Haus stürmen gesehen zu haben. Hat Sophie ihren Mann für ihre zerstörten Träume bestraft?
2. Lukas Brenner (28) – Der verratene Protegé
Der junge Tenor war Haubigs „Wunderwaffe“ – sein Solovortrag in Verona riss das Publikum zu stehenden Ovationen hin. Doch wie Mayer herausfand, hatte Haubig kurz vor dem Wettbewerb Lukas’ Stelle an einen anderen Sänger vergeben. „Er hat mich fallen lassen wie einen heißen Stein“, zitterte Lukas bei seiner Befragung. Und dann das: In seiner Jackentasche fand sich ein zerrissenes Foto – Haubig und Lukas, Arm in Arm, mit einer widrigen Inschrift: „Dein Talent ist mein Eigentum.“
3. Klaus Voss (62) – Der eiskalte Sponsor
Der reichste Mann Rosenheims, Inhaber der Voss-Brauerei, finanzierte den Chor – doch wie Engelhardt herausfand, drohte Haubig kurz vor dem Wettbewerb, die Zusammenarbeit zu beenden. „Er wollte mehr Geld, sonst würde er unangenehme Details über Vos’ Geschäfte publik machen“, enthüllte die Kommissarin ihrem Team. Vos’ Alibi? „Ich war auf der Jagd.“ Doch sein Jagdgewehr fehlt – und die Ballistik prüft gerade, ob es die Mordwaffe sein könnte.
4. Anna Weber (35) – Die stille Zeugin mit dem zerschlagenen Herz
Die Chorassistentin, eine schüchterne Frau mit einem tiefen Hass auf Haubig. Warum? Weil sie vor fünf Jahren ein Kind von ihm erwartete – und er sie zur Abtreibung zwang. „Er sagte, ein Kind würde seine Karriere ruinieren“, gestand sie unter Tränen. In ihrer Handtasche fand sich ein leerer Giftbehälter. Hat Anna Rache genommen – oder wird sie selbst zum nächsten Opfer?
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### Die Spur führt nach Verona – und in die Vergangenheit
Ein entscheidender Hinweis bringt die Ermittler auf eine schockierende Spur: Auf Haubigs Handy findet sich ein letzter, ungesendeter Sprachnach